Ein Land geht in den Westen - Eine Lesereise durchs halbe Land

Literatur im Haus der Demokratie und Menschenrechte

Reichlich 15 Jahre nach dem Anschluss der DDR an den größeren der beiden deutschen Staaten, versucht das Haus der Demokratie und Menschenrechte, selbst Resultat des Umbruchs in der DDR, eine literarische Bestandsaufnahme der Auseinandersetzung mit der Realität der DDR wie mit den Ergebnissen und Folgen ihres Scheiterns. Dieses Haus wird sich also erstmals nicht nur der politischen Auseinandersetzung und Kommunikation widmen, sondern auch der künstlerischen Reflektion und Verarbeitung gesellschaftlicher Umbrüche, die massiv in das Leben jedes Menschen eingegriffen haben.

Eine Lesereihe also, die auch eine Lesereise durch dieses halbe Land sein soll. Die Reihe von Autorenlesungen beginnt im Juni 2005 mit Annett Gröschner, die am 23. 6. 2005 aus ihrem vielbeachteten Roman „Moskauer Eis“ lesen wird. Am 24. 8. 2005 folgt dann eine Lesung mit dem Berliner Schriftsteller Bernd Schirmer und dem Lyriker Michael Mäde. Am 15. 9. 2005 soll dann Jens Sparschuh lesend im Haus der Demokratie und Menschenrechte zu Gast sein.

15. 2. 2007: Uwe Kolbe, Moderation: Michael Opitz
15. 12. 2005: Kurt Drawert, Ute Döring, Moderation: Michael Opitz

Wir wollen uns allerdings nicht auf Lesungen beschränken. Deshalb haben wir zwei größere Veranstaltungen – zwei „Literaturnächte“ geplant.“ Die erste dieser Literaturnächte findet am 7. Oktober 2005 unter dem Titel „Die lange Nacht der toten Dichter“ statt. Sie ist den Dichterinnen und Dichtern gewidmet, die inzwischen verstorben sind, aber die literarische Landschaft der DDR maßgeblich geprägt haben, und sich auf künstlerisch bedeutende und besondere Weise mit der gesellschaftlichen Realität, vor allem auch streitbar auseinandergesetzt haben. Dafür stehen Namen wie Thomas Brasch, Heiner Müller, Inge Müller, Jurek Becker, Brigitte Reimann und Thomas Brasch. Dass in diesem Zusammenhang auch der Dichter Peter Hacks nicht übergangen wird, ist von den Veranstaltern gewollt und macht das Spannungsverhältnis unterschiedlicher „Anschauungen von der Welt“ deutlich. „Die lange Nacht der toten Dichter“ wird eine vielfältige, bunte und nicht zuletzt auch heitere Sache werden. Live- Musik (Nino Sandow und Barbara Thalheim), szenische Lesungen (u. a. Käthe Reichel liest Heiner Müller) werden das Programm dieser Nacht sinnvoll ergänzen.

Im weiteren Leseprogramm ab November 2005 sollen Autorinnen und Autoren wie Volker Braun, Antje Ravic Strubel, die mit ihrem Romanerstling „Tupolew 134“ für Aufsehen sorgte, sowie der Berliner Schriftsteller Jochen Schmidt und Kurt Drawert zu Gast in unserem Hause sein.

Für uns ist sehr wesentlich, dass Zuhörer/Leser und „Produzenten” ins Gespräch kommen, dafür sind moderierte Gesprächsrunden jeweils nach den Lesungen vorgesehen. Für die Moderation konnte der profilierte Berliner Literaturkritiker Michael Opitz gewonnen werden.

Diese Reihe wird von der Stiftung Aufarbeitung gefördert.