Ein Land geht in den Westen - Eine Lesereise durchs halbe Land

Autor Franz Fühmann


Franz Fühmann

geb. 15. Januar 1922 in Rochlitz,
gest. 8. Juli 1984 in Berlin

Franz Fühmann wurde als Sohn eines Apothekers in Rochlitz an der Iser im Riesengebirge geboren. Nach der Volksschule besuchte er vier Jahre das Jesuitenkonvikt Kalksburg bei Wien, aus dem er 1936 flüchtete, und legte 1941 sein Abitur in Hohenelbe ab. Nach der Besetzung des Sudetenlandes durch Deutschland 1938 trat er der Reiter-SA bei.
1941 trat er in die Wehrmacht ein und war in verschiedenen Nachrichtenabteilungen in der besetzten Sowjetunion und in Griechenland im Einsatz. 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. 1946 wurde er zur Antifa-Zentral-Schule in Noginsk bei Moskau kommandiert.

1949 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kam in die DDR, wo er bis zu seinem Tode in Märkisch Buchholz und Berlin lebte. Er trat in die NDPD, eine der DDR-Blockparteien, ein, der er bis 1972 angehörte, und arbeitete bis 1958 als kulturpolitischer Angestellter in deren Parteiapparat. Von 1958 bis zu seinem Tode war er als freier Schriftsteller tätig.

Neben eigener schriftstellerischer Tätigkeit war er auch kulturpolitisch tätig. Er förderte viele junge Autoren und setzte sich in späteren Jahren für Schriftsteller ein, die unter Schikanen und Repressionen der DDR-Führung zu leiden hatten. 1976 gehörte er zu den Erstunterzeichnern eines Protestbriefes gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR.

Arbeitsgebiete

Gedicht, Erzählung, Essay, Kinderbuch, Übersetzung

Auszeichnungen/Ehrungen/Preise (Auswahl)

Heinrich-Mann-Preis (1956). Nationalpreis der DDR (1957 und 1974), Geschwister-Scholl-Preis (1982), Gründung des „Franz-Fühmann-Freundeskreises“ (1999).

Werke (Auswahl)

Die Nelke Nikos. Gedichte (1953); Die Fahrt nach Stalingrad. Gedichte (1953); Kameraden. Novelle (1957); Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen. Erzählung. Kinderbuch (1960); Kabelkran und blauer Peter. Reportage (1961); Das Judenauto (1962); Die Richtung der Märchen. Gedichte (1962); Lustiges Tier-ABC. Lyrik. Kinderbuch (1962); Böhmen am Meer. Novelle (1962); Die Richtung der Märchen. Lyrikband (1962); Barlach in Güstrow. Erzählung (1963); Reineke Fuchs. Kinderbuch (1964); König Ödipus (1966/1972); Miklós Radnóti: Ansichtskarten. Nachdichtungen (1967); Das hölzerne Pferd: die Sage vom Untergang Trojas und von den Irrfahrten des Odysseus. Nach Homer und anderen Quellen neu erzählt (1968); Shakespeare-Märchen. Nacherzählung. Kinderbuch (1968); Zweiundzwanzig Tage oder Die Hälfte des Lebens. Tagebuch-Roman (1973); Prometheus. Die Titanenschlacht. Roman. Kinderbuch (1974); Das mythische Element in der Literatur. Essay (1975); Erfahrungen und Widersprüche. Versuche über Literatur (1975); Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel. Sprachspielbuch. Kinderbuch (1978); Der Geliebte der Morgenröte. Erzählungen (1978); Fräulein Veronika Paulmann aus der Pirnaer Vorstadt oder Etwas über das Schauerliche bei E.T.A. Hoffmann. Essay (1979); Saiäns-fiktschen. Erzählungen (1981); Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht. Essay, Briefe und Lyrik (1982); Kirke und Odysseus. Ballett (1984); Franz Führmann. Autorisierte Werksausgabe in 8 Bänden (1993). Das Nibelungenlied (1999); Vor Feuerschlünden. Erfahrung mit Georg Trakls Gedicht (2000); Offenbarung und Untergang – Fühmann Kontroverse mit Trakl. Hörbuch (2000); Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm zu Babel, Sprachspielbuch für Kinder. Kinderbuch (2005).